Herzlich Willkommen bei Familie Strasser
Weingut Stammerberg - Auserlesene Bioweine mit höchster Demeter Qualität!
Das Winzerpaar Fredi Strasser und Maria Coray Strasser hat ihre Vision vom eigenen Bioweingut mit natürlich gesunden Traubensorten und biologisch-dynamischer Pflege verwirklicht. Seit 1989 sind Sie Pioniere für klimafreundlichen Bioweinbau mit pilzresistenten Reben.
Nach intensiven Aufbaujahren entzückt Fredi Strasser jeder Gang durch die Reben. «Uns lachen die reifenden Trauben an, denn sie sie leuchten voller Farbe mit ihrer natürlichen Gesundheit». Mit Künstlerflair komponieren die Strassers daraus einzigartigen Tropfen im Keller, mehr als zehn fröhliche und sonnige Weiss- und Rotweine.
Traubensorten wie Bianca, Solaris, Seyval Blanc, Excelsior, Phönix, Léon Millot, Maréchal Foch, Muscat Bleu, Chancellor, Monarch und Cabernet Jura verblüffen traditionelle Weinkenner und begeistern Habitués. Viele Bioläden haben die traumhaft feinen Cuvées wie Soleil d'Or, Schiller Rosato, Planète Bleue, Cabernero und Muscamour im Angebot.
Auf dieser Seite erfahren Sie viel Wissenswerte über biologischen Weinbau und biologische Landwirtschaft im Allgemeinen und von unserem Weingut. Unsere Weine in Demeter Qualität, können Sie direkt bei uns im Online-Shop bestellen.
Sollten Sie weiterhin Fragen zu unserem Angebot haben, so kontaktieren Sie uns. Am einfachsten geht dies mit unserem Kontakt-Formular.
Bis 2010 sind wir mit dem Namen Cultiva Bioweinbau aufgetreten. Durch den Kauf des schönen Weingutes am Stammerberg in Oberstammheim verwenden wir nun neu den Namen Strasser Weingut Stammerberg
Wer wir sind
Steht er mitten in seinen Reben, brechen beim engagierten Biolandbau - Agronomen Fredi Strasser die ganz grossen Gefühle des beherzten Winzerpioniers aus. «Wenn mich hier die Unversehrtheit der naturgesunden Trauben anglänzt, erfüllt sich ein rechter Teil meiner tiefsten Gefühle und Lebensziele.»
«Wir haben auf dem uns anvertrauten Stück Erde das Bestmögliche getan, was für die Natur zu machen ist», Maria Coray Strasser etwas versonnen und der Agronom Fredi Strasser lächelt verschmitzt: «Das war schon im ETH Studium eine meiner grossen Visionen. Der erfolgreiche Anbau von resistenten Reben, die nicht gespritzt werden müssen. Und die einen vollen, starken südländisch anmutenden Wein ergeben. Schön, wenn ich jenen, die meine Weine trinken, an diesem Fieber teilhaben lassen kann. Dass sie ein derart hochwertiges Produkt trinken und damit im Grunde genommen einem kleinen Fleck Land das volle Ein- und Ausatmen ermöglichen.» Strasser nimmt eine grosse Traube in die Hand, knipst einmal mit der Schere, wiegt sie wie ein Baby mit beiden Händen und reicht sie an seine Frau Maria weiter. Solaris vom Feinsten, manche Traube wohl ein Pfund schwer. Heute schon über hundert Grad Öchsle Gehalt an edlem Traubenzucker. Maria schliesst beim Kosten die Augen: «So guet, Solaris und Muscat Bleu sind die besten Trauben, die ich je genossen habe!», sagt sie voller Stolz und Freude am Erschaffenem.
Vom Bauernbub zum Bio-Kämpfer
Fredi ist als Bauernsohn noch mit Ross und vielen Fragen aufgewachsen. Er hat ab 1978 an der ETH als Student schon gegen den Willen der meisten Professoren nach Studienschluss im verschworenen Kreis Abendvorlesungen über Biolandbau durch Biopraktiker mitorganisiert. Ab 1984 überzeugte er als erster kantonaler Bioberater und Lehrer über Jahre hinweg nachhaltig umsteigewillige Jungbauern am Zürcher Strickhof vom Biolandbau.
Als Mitgründer der Stiftung Fintan hat er ab 1998 die Umstellung des Rebbergs «Korb» des Gutsbetriebs Rheinau auf resistente Sorten, Terrassenbau und biologisch-dynamischen Landbau durchgeführt. Der über 100 Hektar grosse Biodynamische Milchwirtschafts- Ackerbau Betrieb gilt heute als Vorzeigehof und sein über 4 Hektar grosse terrassierte Rebberg als Flagschiff für innovativen Bioweinbau.
Seit 2003 betreut er als praktizierender Agronom die Forschenden im Bereich Biolandbau im Institut für Nachhaltigkeit der eidgenössischen landwirtschaftlichen Forschungseinheit Agroscope. Auch heute kann Strasser sein Talent des begeisternden Erklärers nicht lassen und unterrichtet weiter Biopflanzenbau am Strickhof und neustens in der seit 2013 in Rheinau angesiedelten biodynamischen Landwirtschaftsschule. Mit nachdenklichem Stirnrunzeln rechnet Strasser nachdenklich «ich glaub ich hab in den 30 Jahren schon bald zwei bis dreitausend Leute im Biolandbau ausgebildet».
Von der Entwicklunghilfe zur Hofgestaltung
Maria Coray Strasser, ausgebildete Laborantin und Agrortechnikerin war früher in der Entwicklungshilfe tätig. Dann hat sie am Geologischen Institut der ETH Zürich das Labor geführt. Lange Zeit mussten Strassers mit Provisorien zurecht kommen, Wohnhaus in Unterstammheim, Einstellgebäude weiter weg, Kellerei in Nussbaumen. Seit 2010 wohnt die Familie Strasser in Oberstammheim; mitten in ihren neun Rebenflächen am Stammerberg. Familie Strasser gelang 2010 der unglaubliche Glücksfall, dass sie an einer Steigerung zur eigenen Verwunderung und Überraschung den hoch am Stammerberg gelegene Winzerbetrieb Bergtrotte mit 4 Hektar Reben erstehen konnten. Hier hat Maria nun ihren täglichen Wirkungskreis gefunden. Denn schon beleben in den Wiesen und den Reben auch Mini-Schettlandponys, kleine Ouessant-Schafe, lustige Weidegänse und verschiedene spezielle Hühner den aus dem tiefen Schlaf erweckten Hof.
Das Risiko
Ende der achtziger Jahre konnte Fredi von seinem Vater erst 3 Hektaren freies Rebland, später auch 1.5 Hektaren bestockte Rebparzellen übernehmen und auf Biologischen Anbau umstellen. Die bekannten Sorten Müller-Thurgau oder Blauburgunder müssen mit Biologischen Pflegemittel bei regnerischem Wetter immer wieder behandelt werden. Und das grosse Risiko fährt bei jedem Spritzdurchgang mit. Diese anfälligen Rebsorten können trotzdem stark befallen werden, denn der Falsche Mehltaupilz ist sehr agressiv bei feuchtem Wetter, da kann sogar die ganze Ernte zerstört werden. Deshalb haben Maria und Fredi immer wenn eine Parzelle gerodet werden musste, andere, neue, noch unbekannte oder alt, in Vergessenheit geratene, pilzwiderstandsfähige Sorten gewählt. Heute gehören dank weiterem Erwerb nun 10 Hektaren Rebland zum Bioweinbaubetrieb der beiden. Rund zwei Drittel ist bepflanzt. Alle Rebsorten sind so genannte Piwis, Traubensorten, die kaum oder nur noch bei extremen Wetterlagen behutsam mit biologischen Pflegemitteln gegen die gefürchteten Mehltaupilze behandelt werden müssen.
Vom Verbot zur Freiheit
Alle diese interspezifische Sorten übrigens, waren seit den Dreissigerjahren in der Schweiz verboten. «Als wir merkten, dass diese Sorten gar nicht gepflanzt werden dürfen, brach für uns eine Welt zusammen. Aber ich war hartnäckig in den Gesprächen mit den Beamten, nahm in Kauf, dass sie mich auslachten, gab aber einfach nicht klein bei. Denn ich hatte in meinem Leben genug oft diese Spritzerei mit meinem Vater in den Reben erdulden müssen und meine Mutter litt jahrelang an starken Hautausschlägen und chronischem Husten während der Rebarbeiten. Dank der Weitsicht des Sortenspezialisten in der Forschungsanstalt Wädenswil, Dr. Pierre Basler, durften wir die ersten Stöcke dieser "Wildlinge" 1990 als bewilligten und von Wädenswil überwachten Versuch pflanzen», erinnert sich Fredi Strasser an die Anfänge. Doch zum Glück war unter den Biokursteilnehmern von Bioberater Strasser ein verwegener und umtriebiger Nationalrat, nämlich Andrea Hämmerle. Er setzte gegen dieses unmögliche Verbot in Bundesbern ein und erwirkte eine Revision. «Es musste in der Verordnung ein einziges Wort geändert werden, nämlich der Begriff "zwingende Rebsortenliste" in "empfehlende Rebsortenliste" umgewandelt werden. Zu meinem grossen Glück hats geklappt, und wir waren endlich freie Winzer!» schmunzelt Strasser erleichtert. Eine Freiheit, die in vielen Weinländern rundherum erst seit kürzerem zögerlich eingeführt wird. Viele Gruppen von innovativ-ökologischen Weinfreunden aus verschiedenen Ländern haben Strassers unterdessen durch ihre Reben geführt und den politischen Weg für einen klimafreundlichen Weinbau andernorts bestärkt.
Die Weinkunst neu entwickeln
In diesen langen Lehr- und Wanderjahren haben die beiden damit vieles «erlitten und erschaffen». Anders als heute gab es dannzumal kaum Erkenntnisse über den Anbau der neuen Sorten, ebenso wenig zur Kelterung der Trauben. Und einschlägige Erfahrungen schon gar nicht. «Das war unser Wagnis ohne Sicherheitsnetz. Wir wussten nie, wie sich die neu gepflanzten Sorten agronomisch verhalten werden. Gibt es rechte Trauben? Werden diese rechtzeitig reif oder verfaulen sie uns zu früh oder die Wespen gehen dran? Springen die Häute auf, wenn es regnet? Haben sie Aromen, die den Kunden später gefallen werden? Oder gibt es Weine, die im Gout und Geschmack zu gewagt und zu anders sind als gewohnt? Soll ich die Trauben abbeeren oder ganz pressen, was gibt den tolleren Wein? Wie lange darf ich Léon Millot an der Maische gären, damit eine tiefe Farbe aber immer noch eine herrliche Fruchtigkeit den Wein auszeichnet?» Da gehöre er wirklich zu denen, die Jahr um Jahr aus der Praxis haben lernen und verstehen müssen, wie man mit diesen Sorten umgeht. «Wir waren und sind eigentlich immer noch dem Risiko ausgesetzt, dass uns ein grösserer Posten entgleiten könnte. Das kostet immer viel Geld und noch mehr Geduld.»
Kommt dazu, dass man diese Weine und Sorten auch auf dem Markt kaum gekannt hat und er auch heute noch allein für die Bekanntheit und Namen der Weine viel werben und weibeln muss. Eine grosse Hilfe war sein Beitritt zur Biofarm Genossenschaft, eine der wenigen landwirtschaftlichen Genossenschaften, die noch echt den Bauern, in diesem Fall den Biobauern, gehört. Damit ging die Türe zu vielen Biofachgeschäften auf.» «Diese waren damals von Bioweinen aus dem Ausland dominiert. Zum Glück gab es dort aber ganz neugierige Leute, bereit, mal was neues zu probieren!»
Cuvées mit Künstlerflair komponieren
Heute ist Strasser stolz auf das Erreichte; und die önologisch perfekt gepflegten und harmonisch komponierten Weine. Die südlichen Töne und sonnigen Aromen hätten durchwegs jene Güte erreicht, die seine Weine immer schon auszeichnen sollten. "Als Kellermeister arbeitest du mit der Natur, hast aber eine gewisse Handschrift und kannst viel zum künstlerischen Flair eines Weines beitragen. Das gefällt uns sehr."
Bei der Ernte ist er dazu übergangen, nach Veltliner Tradition der Strohweinbereitung teilweise Trauben natürlich trocknen zu lassen und dann im Keller das Cuvée von Wein aus getrockneten Trauben und anderen zu bestimmen. Das verleihe den Weinen mehr südlichen Glanz, gewichtigere Aromen und diese unvergleichliche Eigenständigkeit. «Im Beaujolais oder Bordeaux setzen die Winzer seit Jahrzehnten schon Vakuumverdampfer ein, mit denen aus dem Traubensaft rasch Wasser verdampft wird. Wir aber verlängern den natürlichen Reifeprozess der Beeren beim Trocknen, das ist was ganz anderes, als reines konzentrieren! Die Aromen wachsen ebenso langsam mit und entfalten später ihre ganze Pracht.»
Bekömmliche Weine mit Aromavielfalt
Ausserdem werden die Trauben von Hand geerntet und schonend in den kleinen Erntegefässen direkt zum Keller gebracht. Weisse Trauben werden frühmorgens kalt geerntet und sofort als Ganztrauben gepresst. Dies verbessert die Aromatik und die Schwebeteile sedimentieren rasch im Traubenmost, welcher somit natürlich geklärt vergoren wird. «So wird der Wein reicher, vielfältiger, wie Musik von einem Orchester mit vielen Musizierenden und verschiedenen Instrumenten» schwärmt der Biowinzer. «So werden auch die blauen Trauben schonend heimgefahren und fallen durch die Abbeermaschine direkt in die Gärstanden. Die Maischepumpe ist mir zu rabiat, die benutzen wir seit Jahren nicht mehr. Und die gärende Maische stösseln wir von Hand, wie unsere Vorfahren!» Dieser schonungsvolle Gärprozess trägt enorm zur Bekömmlichkeit und Finesse der Weine bei, denn der Winzer riecht bei jedem Gärstadium die unterschiedlichen Düfte und nimmt so die verschiedenen Stadien der Gärung ganz bewusst wahr. Kein Wunder, dass Strassers Weine eine Vielfalt von Aromen ausprägen, denn nicht jede Stande gärt gleich rasch. «Das bringt Aromendiversität, das ist artesanale Weinbereitung, nicht Standartgrosstechnologiewein!»
Neue Energie dank Demeter-Pflege
Im Weingut Stammerberg werden die Reben nach biodynamischen Demeter-Regeln gepflegt. Im Frühling wird der Boden mit Hornmistpräparat gestärkt und Kompost gestreut, welcher mit Kamille, Schafgarbe, Löwenzahn, Brennesel und Eichenrinde präpariert wurde. Im Sommer wird Hornkiesel gespritzt. «Das fördere die Fähigkeit der Rebe, Lichtenergie aufzunehmen und somit die Reife der Trauben und schenke ihnen so die Kraft, zu vollendeten, edlen Naturprodukten heranzuwachsen», ist Strasser überzeugt.
Ein Wissenschaftler, der an Hokuspokus glaubt? «Ich habe einschlägige Erfahrungen mit der Homöopathie gemacht. Ich gehe davon aus, dass Informations- oder Kräfteübertragung auf Medien wie das Wasser möglich sind. Und ich bin davon überzeugt, dass sich diese Wirkung im Rebberg mit den biodynamischen Präparaten etablieren lässt. Das sind für mich alles Vitalitätsförderer. Die Weine werden bestimmt bekömmlicher. Das ist eine Harmonisierung, die im Produkt möglich ist. Ich sage ganz bewusst "möglich", weil wir gewisse Dinge heute einfach noch nicht messen können. Homöopathie kann man auch nicht messen, aber es wirkt!»
Er habe kürzlich einen träfen Satz gelesen, den er hier gerne zitiere: «Wissenschaft ist der momentane Zustand des relativen Irrtums.» Das sei durchaus nicht gegen die Wissenschaftler gezielt. «Denn wenn wir hinter den neusten Erkenntnissen schon die nächsten Naurgesetze suchen, bringt uns das im ergründen der wunderbaren Lebensprozesse weiter. Dieses Wissen mit eigenen Gedanken zu hinterfragen, mit guter Beobachtungsgabe und viel Erfahrung laufend zu kombinieren und anzuwenden, das ist echter Biolandbau».